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Was kennzeichnet die Multiple Sklerose?

Die Auslöser der Multiplen Sklerose (MS) sind bisher trotz aller Forschungsbemühungen nicht vollständig geklärt. Vermutlich wird die MS durch verschiedene Einfluss-Faktoren begünstigt und ausgelöst. Die Mediziner wissen jedoch, dass es sich dabei um eine unheilbare, chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung aus dem neurologischen Formenkreis handelt.

Was diese nicht heilbare und schubweise verlaufende Erkrankung begünstigt, bedarf weiterer Studien. Die Mediziner sprechen wegen der individuellen und variablen Verläufe der MS von einer Erkrankung mit tausend Gesichtern. Das erschwert genaue Prognosen über den Fortgang der Erkrankung. Bekannt ist, dass in der weißen Substanz von Rückenmark oder im Gehirn multiple Entzündungs- und Entmarkungsherde festzustellen sind. Diese weisen vermutlich auf Attacken körpereigener Immunzellen im gesamten Zentralnervensystem hin.

Die Vielzahl an daraus entstehenden neurologischen Symptomen ist beachtlich. Die Anfangssymptome der MS werden selbst von Medizinern häufig fehlinterpretiert.

Welche MS Symptome zeigen den Beginn der Erkrankung an?

Die früh auftretenden Erstsymptome, die auf Multiple Sklerose hinweisen, können sich sehr variabel gestalten. Daher werden sie häufig fehlinterpretiert. Sie sind so individuell wie unterschiedlich. Ein Drittel der Betroffenen klagt beispielsweise über Sehstörungen wie Trübungen, Doppelbilder oder Sehausfälle. Es kann anfangs gelegentlich zu Schwindel, Koordinationsstörungen und Spastiken kommen. Außerdem treten häufig Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Durchfall auf.

Muskelzucken, Lähmungserscheinungen, chronische Muskelschmerzen oder partiell auftretende Gefühlsstörungen sind ebenfalls häufig zu beobachten. Die Taubheitsgefühle können fleckenförmig oder ausgedehnter an Armen, Beinen oder dem Rumpf auftreten. Begleitet wird der Erkrankungsbeginn häufig durch Erschöpfung, schnelle Ermüdbarkeit und Konzentrationsstörungen.

Solch Anfangssymptome zeigen jedoch nur an, dass etwas nicht stimmt. Sie können auch auf andere Krankheitsbilder zutreffen und sind insofern unspezifisch. Daher wird zu diesem Zeitpunkt noch keine MS diagnostiziert. Da es sich bei der Multiplen Sklerose zudem um eine Ausschlussdiagnose handelt, vermuten die behandelnden Ärzte zunächst andere Erkrankungen. Erst wenn die Symptome sich häufen und die Hinweise auf eine MS sich verdichten, wird die MS erkannt.

Wie kann MS eindeutig nachgewiesen werden?

Bei Ausschlussdiagnosen müssen zunächst alle anderen Erkrankungsursachen ausgeschlossen werden. Das kann eine langwierige Leidenszeit nach sich ziehen. Nicht selten erfolgt zunächst eine Fehldeutung der geschilderten Symptome mit dem Verdacht auf Hypochondrie oder psychosomatische Ursachen.

Das Anamnesegespräch kann Hinweise auf eine MS verdichten. Der gezielte Nachweis einer MS kann dann durch diverse Untersuchungen geführt werden. Dazu gehören

  • Blutuntersuchungen
  • neurologische Funktionstests
  • elektrophysiologische Tests
  • eine Lumbalpunktion
  • sowie die Magnet-Resonanz-Tomografie.

Letztere dient auch der Verlaufskontrolle nach erfolgter MS-Diagnose.

Möglichkeiten der Behandlung

Die Behandlung der MS verläuft auf drei Ebenen: der symptomatischen bzw. symptombezogenen, der schubweisen Therapiebegleitung und der verlaufsmodifizierten Therapie. Es geht vor allem darum, akute MS-Schübe abzumildern und den Verlauf der Erkrankung zu kontrollieren. Die Lebensqualität der MS-Betroffenen soll verbessert werden.

Zu unterscheiden sind bei der Therapie eher leichte MS-Verläufe von schweren Symptomatiken. Grundsätzlich gilt: Je früher die MS-Diagnose erfolgt, desto besser sind die Behandlungserfolge. Heilbar ist die Multiple Sklerose jedoch nicht. Den Patienten werden neben entzündungshemmenden Medikamenten auch Präparate verschrieben, die das Immunsystem unterstützen.

Als Medikamente werden meist bewährte Interferon-beta-Präparate, Glatirameracetat oder Teriflunomid-Tabletten sowie Dimetyhlfumarat verordnet. Zudem können Physio- und Ergotherapie helfen, die Symptomflut besser zu handhaben. Die Behandlungsmaßnahmen müssen je nach Verlauf individuell gestaltet werden. Bei akuten MS-Schüben wird meist Kortison als Entzündungshemmer eingesetzt, teils als Infusion über drei Tage verabreicht.

Bleibt diese Maßnahme wirkungslos, kann eine Blutwäsche (Plasmapherese) notwendig werden. Die Therapie wird meist nach dem multimodalen Konzept vorgenommen, das die "Deutsche Gesellschaft für Neurologie" (DGN) in Kooperation mit dem "Kompetenznetz Multiple Sklerose" entwickelt hat. Interessant ist, dass eine Ernährungsumstellung die verdauungsbezogenen MS-Symptome verbessern kann.

Da bedeutende Anteile des Immunsystems im Darm angesiedelt sind, sind Maßnahmen in Richtung auf die Stärkung des Darmbioms sinnvoll.

Bei fortschreitender MS sind die Patienten zunehmend auf Hilfe von Außen angewiesen. Diese kann beispielsweise durch einen ambulanten Pflegedienst oder beispielsweise durch eine Unterbringung in einem betreuten Wohnen erfolgen.