Morbus Parkinson kennzeichnet sich durch einen Verlust von Nervenzellen. Bestimmte Gehirnbereiche sind somit weniger aktiv und das führt zu Bewegungsstörungen. Merkmale der Parkinson-Krankheit sind Muskelstarre (Rigidität), Zittern (Tremor) kleinere und langsamere Bewegungen und Haltungsinstabilität. Mit gezielten Bewegungen können Sie dem entgegenwirken.
Übungen bei Parkinson für Mobilität und für erhöhte Gehgeschwindigkeit
Die Übungen zur Besserung der Beweglichkeit führen Sie kraftvoll und raumgreifend durch. Mit möglichst großen Ausfallschritten, weiten und kraftvollen Stoßbewegungen treten Sie Ihrer Krankheit entgegen.
Mit dem Bewegungsprogramm können Sie ihre Mobilität im Alltag ausbauen und ihre Gehgeschwindigkeit fördern.
1. Im Stehen oder Sitzen „Vom Boden zur Decke“
Arme weit nach vorne, tief nach unten, hoch nach oben, über die Seite bis 10 zählen und halten, Hände auf die Oberschenkel klatschen. Bis zu fünfmal ausführen.
2. Im Stehen oder Sitzen „von Seite zu Seite“
In stolzer Haltung einen Arm zur Seite nehmen, über vorne zur anderen Seite die Hand strecken, Oberkörper mitdrehen. Halten und bis 10 zählen. Die Hand auf den Oberschenkel der gleichen Seite bringen. Zur anderen Seite mit dem anderen Arm wiederholen. Jede Seite dreimal üben.
3. Im Stehen „Großer Schritt nach vorne“
Kraftvoll einen Schritt nach vorne setzen und dabei die Arme zur Seite nehmen. Den Fuß wieder zurücksetzen und dynamisch die Hände auf die Oberschenkel legen. Auf der gleichen Seite zweimal wiederholen und zur anderen Seite wechseln.
4. Im Stehen „Schritt zur Seite“
Einen großen Schritt zur Seite machen. Dabei die Arme und Hände schwungvoll zur Seite nehmen. Schritt zurück, mit dem Fuß aufstampfen und gleichzeitig die Hände fest auf die Oberschenkel patschen. Auf der gleichen Seite in etwa dreimal durchführen. Mit dem anderen Bein die gleiche Abfolge wiederholen.
5. Im Stehen „Schritt nach hinten“
Während die Arme nach hinten ziehen, machen Sie mit einem Fuß einen Schritt nach hinten. Schritt zurück nach vorne und die Arme fest nach vorne mitnehmen. Mit dem gleichen Bein dreimal durchführen und dann zum anderen Bein wechseln.
6. Im Stehen „Wiegeschritt“
In einer Schrittstellung stehen und ohne einen weiteren Schritt das Gewicht mehrmals vor und zurück verlagern. Gleichzeitig können Sie den gegengleichen Arm über Kopf führen. Dann ändern Sie die Schrittstellung und machen die Übung mit dem anderen Fuß vorne.
7. Im Stehen „Rotation zur Seite“
Breitbeinig stehen. Zu einer Seite den Oberkörper drehen und mit den Händen und Armen weit über die Seite ziehen. Oberkörper zurück zur Mitte nehmen und die Hände auf die Oberschenkel klatschen. Zweimal wiederholen. Dann zur anderen Seite rotieren.
8. „Vom Sitzen zum Stehen“
Am Ende eines Stuhls sitzen. Hände gehen weit nach vorne mit Kraft, so dass die Hüfte leichter vom Stuhl abhebt, und Sie sich mit aufrechter Haltung hinstellen können. Die Arme gehen über die Seite. Wieder die Arme groß nach vorne bewegen und mit Kontrolle hinsetzen. Bis zu fünfmal wiederholen.
Ihre Beweglichkeit mit einem ambulanten Pflegedienst fördern
Je nach Ausprägung der Parkinson-Krankheit können Sie Hilfe bei Ihrer Krankenkasse beantragen. Sind sie pflegebedürftig oder brauchen Sie als Angehöriger Unterstützung? Der ambulante Pflegedienst hilft sowohl Pflegebedürftigen als auch Angehörigen nicht nur bei der Pflege zu Hause, sondern fördert auch die Mobilität. Die Leistungen umfassen:
- Hilfe bei der Körperpflege, Ernährung, Orientierung, Alltagsgestaltung, Aufrechterhaltung sozialer Kontakte
- Unterstützung bei der Krankenpflege: Medikamentengabe, Injektionen, Verbandswechsel
- Beratung zur Pflege und Vermittlung von Hilfsdiensten, wie Krankentransport und Essenslieferung
- Arbeit abnehmen bei der Haushaltsführung, zum Beispiel Wohnung sauber machen und Kochen
- Förderung der Bewegungsfähigkeit
Die ambulante Pflege ermöglicht Betroffenen, in der vertrauten Umgebung zu bleiben und unter anderem etwas zur Förderung ihrer Bewegungsmöglichkeiten zu tun.
