Was muss geschehen, wenn meine Mutter nicht mehr allein für sich entscheiden kann?

Die Situation ist nicht leicht, wenn ein Elternteil keine eigenen Entscheidungen mehr treffen kann. Die Eigenverantwortung nimmt ab und die Möglichkeit sein eigenes Leben zu regeln fällt dieser Person immer schwerer.

Am besten ist es, wenn frühzeitig Regelungen getroffen werden, um in einem solchen Fall schnell und sicher reagieren zu können. Dieses Gespräch zu führen stellt für viele Familien eine Herausforderung dar. Vor allem da die Mutter oder der Vater sich dabei unverstanden oder abgeschoben fühlen kann. Ein Vorgehen mit sehr viel Feingefühl ist hierbei äußerst wichtig.

Welche Schritte sind zu bedenken?

  • Erteilung einer Vorsorgevollmacht
  • Aufsetzen einer Patientenverfügung
  • Beratung und Hilfe wahrnehmen
  • Die Unterbringung im Pflegeheim

Vorsorgevollmacht

Mit einer Vorsorgevollmacht wird geregelt, dass der Bevollmächtigte im Falle einer Notsituation die Entscheidungen für diese Person treffen darf. Der Bevollmächtigte wird zum Beauftragten des Willens. Damit kann er oder sie auch in hohem Alter, wenn die Person nicht mehr in der Lage ist, allein für sich zu entscheiden, die richtigen Maßnahmen einleiten.

Patientenverfügung

In einer Patientenverfügung wird der Willen einer Person erklärt, wenn er oder sie ihn nicht mehr selbst äußern kann. Damit wird sichergestellt, dass ausschließlich in seinem Sinne gehandelt wird. Die Willenserklärung ist rechtskräftig, sowohl gegenüber Ärzten, als auch gegenüber Pflegekräften und Einrichtungsleitungen.

Beratung und Hilfe

Die Möglichkeit sich beraten zu lassen, sollte in jedem Falle wahrgenommen werden. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet sowohl per Telefon als auch per Email eine Pflegeberatung als Pflegetelefon an. Auch die Hauskrankenpflege Nordlicht als ambulanter Pflegedienst bietet, wie beispielsweise kirchliche Verbände den Service einer Pflegeberatung. Jeder der Informationen sucht wird hier fündig.

Die Unterbringung im Pflegeheim oder im Betreuten Wohnen

Viele Senioren scheuen sich vor einer Unterbringung im Pflegeheim oder in einem Betreuten Wohnen. Der Stempel nun alt und eine Last zu sein schwebt deutlich in ihren Gedanken. Wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und eine Unterbringung in einem Pflegeheim oder dem Betreuten Wohnen der nächstmögliche Schritt ist, gehen sie behutsam an dieses Thema heran. Machen sie Ihrer Mutter die Vorteile dieser Unterbringung bewusst und verdeutlichen Sie, dass Sie damit keineswegs aus ihrem Leben verschwinden. Auch eine Besichtigung der in Frage kommenden Einrichtungen kann Erleichterung bringen und die ersten Ängste abmildern. Die Pflegeeinrichtungen bieten oftmals selbst eine Beratung oder ein Begrüßungsgespräch an.

Fazit

Setzen Sie sich am besten frühzeitig mit diesen Themen auseinander, um im Fall der Fälle gut ausgerüstet und gewappnet zu sein, für alles Neue, was dort auf Sie und Ihre Familie zukommt.