Pädiatrische Intensivpflege

Pädiatrische Intensivpflege

Wird eine pädiatrische Intensivpflegekraft gebeten ihre Arbeit zu beschreiben, so erzählt sie (oder er) häufig von der unfassbaren Nähe zwischen Freude, Hoffnung und Trauer. Damit letztere so selten wie möglich bewältigt werden muss, hat jeder Handgriff zu sitzen. Auch Entscheidungen müssen blitzschnell getroffen werden. Dieses Fachwissen erfordert eine umfangreiche Weiterbildung und viel Einfühlungsvermögen seitens der Pflegekräfte. Dennoch wirft allein der Name der pädiatrischen Intensivpflege an sich viele Fragen auf. Wir haben in diesem Artikel die wichtigsten Fakten übersichtlich zusammengefasst.

Pädiatrische Intensivpflege – worin besteht der Unterschied zur Neonatologie?

Oftmals wird der medizinische Fachbereich der pädiatrischen Intensivpflege mit dem der Neonatologie verwechselt. Der Unterschied liegt vor allem im Alter der beiden Patientengruppen. Während die pädiatrische Intensivpflege sowohl die Betreuung von Frühgeborenen als auch von Kindern und Jugendlichen mit schweren Erkrankungen oder Verletzungen umfasst, konzentriert sich die Neonatologie ausschließlich auf die Pflege von Früh- und Neugeborenen. Sie wird daher manchmal als ein Teilbereich der pädiatrischen Intensivpflege angesehen.

Frühchen – die jüngsten Patienten der pädiatrischen Intensivpflege

Frühchen sind Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Je kürzer die Schwangerschaft war, desto mehr muss das Baby sich ins Leben kämpfen. Viele Frühchen wiegen weit unter einem Kilogramm und befinden sich in akuter Lebensgefahr. Sie sind besonders empfindlich, da ihre Organe in der Regel noch nicht vollständig ausgebildet sind. Sie müssen daher vor Infektionen und Viren abgeschottet werden. Daher werden sie in so genannten „Brutkästen“ aufgezogen, die den natürlichen Mutterleib ersetzen sollen. Während gesunde Babys die Klinik gemeinsam mit ihren Müttern nach Hause entlassen werden beginnt für die Eltern von Frühchen eine Odyssee, die sich zwischen den heimischen vier Wänden und der pädiatrischen Intensivpflege abspielt. Ob sie überleben ist besonders vom Zeitpunkt ihrer Geburt abhängig. Daher unternehmen Gynäkologen alles, um sie möglichst lange hinauszuzögern um sicherzustellen, dass die ungeborenen Babys möglichst weit entwickelt sind. Im Laufe der Jahre sind daher immer wieder neue Therapieformen entwickelt worden, sodass Frühchen heutzutage große Chancen haben unbeschadet zu überleben und ganz normal aufzuwachsen.

Kinder und Jugendliche mit schweren Erkrankungen

Leider sind auch ältere Kinder und Jugendliche nicht vor schweren Erkrankungen gefeit. Sie können so schwer krank werden, dass sie auf die pädiatrische Intensivpflege angewiesen sind. Darunter zählen etwa

  • Leukämie und andere Krebserkrankungen
  • Herzfehler
  • Erkrankungen anderer Organe wie Lunge oder Nieren
  • Verformungen des Skeletts, die Funktionsstörungen benachbarter Organe hervorrufen
  • Epilepsie

Zur Auflockerung der Stimmung werden die Kinder regelmäßig mit Auftritten (z. B. von Clowns, vom Nikolaus und vom Osterhasen) aufgemuntert, damit ihr Leid möglichst erträglich gestaltet wird.

Kinder und Jugendliche, die schwere Traumata erlebt haben

Die dritte Patientengruppe der pädiatrischen Intensivpflege betrifft Kinder, die ein schweres Trauma erlitten haben. Traumata sind schwere Verletzungen, die unterschiedliche Ursachen haben können. Dazu zählen:

  • schwere Verbrennungen der Haut
  • multiple Knochenbrüche (z. B. nach einem Unfall oder Sturz)
  • innere und äußere Verletzungen nach schweren Gewalteinwirkungen

Diese Verletzungen haben massive Einwirkungen auf den empfindlichen Körper von Kindern und Jugendlichen, denn die Knochen befinden sich noch in der Wachstumsphase und brechen ohnehin leichter als Erwachsenenknochen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass Kinder solche traumatischen Ereignisse auch psychisch schwieriger verarbeiten als Erwachsene. Die Betreuer der pädiatrischen Intensivpflege sind genau darauf vorbereitet und gewährleisten eine ganzheitliche Behandlung ihrer Patienten.

Zusammenfassung

Mitarbeiter der pädiatrischen Intensivstation genießen eine tiefgründige Fortbildung, damit sie ihre jungen Patienten bestmöglich betreuen können. Da die Patienten sehr jung sind und ihre Eltern in den meisten Fällen nicht rund um die Uhr bei ihnen in der Intensivpflege präsent sein können, müssen die Pfleger viel Empathie mitbringen und bleiben nicht selten nach der Genesung der Kinder mit den Familien in Kontakt. Pädiatrische Intensivstationen sind kinderfreundlich hergerichtet, damit die jungen Patienten sich trotz schlimmer Schmerzen wohl fühlen können. Die pädiatrische Intensivpflege umfasst nicht nur die Betreuung frühgeborener oder neugeborener Babys, sondern auch die Pflege von Kindern, die schwer erkrankt sind oder lebensbedrohliche Verletzungen in Folge von äußerer Gewalteinwirkung davongetragen haben.