Alltagshilfen für Demenzkranke in Greifswald

Alltagshilfen für Demenzkranke in Greifswald

Alltagshilfen für Demenzkranke

Jeder Mensch hat das Bedürfnis, das eigene Leben so lange wir möglich ohne fremde Hilfe selbstständig meistern zu können. Doch früher oder später kommt bei praktisch jedem der Moment, an dem sie realisieren, dass sie ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können - wobei sie diesen Moment oft nicht selbst feststellen, oder die Realität nicht wahrhaben wollen. Gründe für diese Beeinträchtigungen im Alter sind allen voran verschiedene Krankheiten, die für eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit im Alltag sorgen. Und eine dieser Krankheiten, welche zudem auch noch weit verbreitet ist, ist die Demenz. Je länger diese Krankheit fortschreitet, desto weniger können Demenzkranke oft selbstständig agieren, sodass sie bei vielen Dingen im alltäglichen Leben fremde Hilfe brauchen. Damit Betroffene aber trotz dieser Krankheit noch so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können, gibt es neben der gezielten Pflege bei Demenz durch einen professionellen ambulanten Pflegedienst viele unterschiedliche Alltagshilfen und Hilfsmittel. Sie sollen vor allem die Sicherheit der Kranken erhöhen - sowohl in ihrem Zuhause, als auch außerhalb des Wohnraums. Darüber hinaus sollen diese Alltagshilfen unter anderem den Erhalt der Selbstständigkeit gewährleisten, das Gedächtnis fördern und die Motorik aktivieren. Wie diese Alltagshilfen konkret aussehen und was es sonst noch damit auf sich hat, lässt sich aus diesem Artikel entnehmen.

Alltagshilfen - Telefonieren

Telefone können mit ihren zahlreichen Funktionen und Tasten manchmal so kompliziert sein, dass sogar ein geistig völlig gesunder Mensch damit an seine Grenzen stößt. Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich Demenzkranke oft im Lauf ihrer Krankheit immer schwerer damit tun, ein Telefon zu bedienen. Doch für Menschen mit derartigen Beeinträchtigungen wurden ganz spezielle Telefone entwickelt. Diese Modelle verfügen unter anderem über besonders große Tasten und über die Funktion, die wichtigsten Rufnummern einzuspeichern. Bei manchen dieser Telefon-Modelle ist es sogar so, dass für das jeweilige Gerät nur eine feste Nummer hinterlegt ist, die bei egal welchem Tastendruck direkt angerufen wird. Dafür können bei manchen Exemplaren sogar die Tasten mit dazu passenden Bildern versehen werden.

Alltagshilfen - Esshilfen

Regelmäßig stattfindende Mahlzeiten sind nicht nur wichtig für die Ernährung, sondern auch für eine feste Tagesstruktur, die zudem auch noch die zeitliche Orientierung fördert. Und sowohl mit der zeitlichen Orientierung, als auch mit der Nahrungsaufnahme selbst bekommen Demenzkranke oft während des Krankheitsverlaufs immer größere Probleme. Zum Beispiel kommt es bei Dementen Personen häufig vor, dass sie das Geschirr gar nicht mehr als Geschirr wahrnehmen, sodass sie es oft entweder nicht beim Essen benutzen, oder beschädigen. Um dem entgegenzuwirken, gibt es mittlerweile sogenanntes "Demenz-Geschirr", welches den Erkrankten dabei helfen soll, dieses Geschirr auch als solches festzustellen. Unter anderem sind die einzelnen Geschirr-Teile mit klar verständlichen Formen und Signalfarben versehen, und oft auch mit Zusatzfunktionen ausgestattet. So verfügt ein "Demenz-Teller" zum Beispiel oft über eine Warmhaltefunktion, einen geneigten Boden, sowie über einen höheren Rand. In manchen Fällen haben Demenzkranke beim Essen auch Probleme damit, das Besteck (Messer, Gabel, Löffel, etc.) vernünftig zu greifen und zu halten. Dafür wurde beim Demenz-Geschirr auch spezielles Besteck entwickelt, welches sich unter anderem durch besonders rutschfeste und ergonomische Griffe auszeichnet. Auch die Farben der jeweiligen Besteckstücke sind in der Regel recht auffällig.

Alltagshilfen - Sicherheit

Demenz ist eine Krankheit, die bei den Betroffenen vor allem für Vergesslichkeit und Desorientierung sorgt, was wiederum zu Gefahren im Alltag führen kann. Damit solche Situationen aufgrund mangelnder Orientierung oder einem geringen Erinnerungsvermögen gar nicht erst entstehen, empfiehlt sich die Installation diverser Sensorsysteme, um drohende Gefahren noch abwenden zu können.

Rauchmelder

Viele wissen es gar nicht: Aber hierzulande ist in jeder Wohnung eine gewisse Anzahl an Rauchmeldern in bestimmten Räumen gesetzlich vorgeschrieben. Und obwohl das so ist, verfügen zahlreiche Haushalte nicht über ein einziges dieser Geräte. Doch gerade in Wohnungen, in denen mindestens ein Demenzkranker lebt, erweisen sich Rauchmelder häufig als besonders wertvoll.

Herdsicherung

Da ein Demenzkranker häufig an Vergesslichkeit leidet, kann es durchaus vorkommen, dass nach der Essenszubereitung vergessen wurde, den Herd auszuschalten. Damit aus dieser Situation kein gefährlicher Brand entstehen kann, sind viele Herde inzwischen mit eingebauten Sicherungen versehen, die nach einer voreingestellten Zeit den Herd von alleine abschalten. Eine solche Sicherung ist mittlerweile bei den meisten modernen Herden integriert. Manche Geräte verfügen auch über sogenannte "Herdschutzknöpfe", durch die der Herd nicht in Betrieb genommen werden kann.

Alltagshilfen - Hinlauftendenz

Ein besonders häufig auftretendes Symptom bei Demenz ist die sogenannte "Hinlauftendenz" (früher auch "Weglauftendenz" genannt). Betroffene mit einer solchen Tendenz verspüren häufig den Wunsch, an Orte zu gelangen, an die sie angeblich unbedingt hinmüssen. Damit es für die Erkrankten bei dem Auftreten dieses Symptoms keine Probleme in puncto Sicherheit gibt, wurden unterschiedliche digitale Lösungen entwickelt.

Kontaktmatten

Damit Demenzkranke mit Hinlauftendenz nicht irgendwelche gefährlichen Ausflüge machen, sind spezielle Kontaktmatten empfehlenswert. Platziert werden diese Matten beispielsweise unter der Fußmatte vor der Haustür, oder vor dem Bett. Sobald diese Kontaktmatten betreten werden, wird ein Funkalarm ausgelöst, welcher sofort an das zuständige Pflegepersonal weitergeleitet wird.

Haustüralarm

Ein großes Problem entsteht dann, wenn demente Menschen auf eigene Faust ihren Wohnraum verlassen und im Anschluss ihr Zuhause nicht wieder finden. Solche Szenarien können durch einen Haustüralarm verhindert werden, welcher durch ein Signal direkt das Pflegepersonal über den Vorfall informiert.

GPS-Tracker

Für die Angehörigen eines Demenzkranken kann sich ein Ortungssystem wie ein GPS-Sender lohnen. Der Sender wird an einem Kleidungsstück des Patienten angebracht, woraufhin der Sender seine Position in regelmäßigen Abständen an den Empfänger (meist per Handy-App) übermittelt. Auf diese Weise ist es für das Pflegepersonal möglich, zu jeder Zeit die ungefähre Position des Demenzkranken festzustellen.