Welche Fragen beantwortet die Pflegeberatung?

Die Pflege eines Angehörigen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die emotional belastend und kräfteraubend ist. Für pflegende Angehörige ist es eine große Erleichterung zu wissen, welche Hilfsangebote ihnen zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Pflegeberatung werden die Betroffenen über die verschiedenen Leistungs- und Entlastungsmöglichkeiten informiert. Außerdem klärt der Pflegeberater über die organisatorischen, finanziellen und baulichen Unterstützungsangebote auf. Der Gesprächspartner bekommt eine Vielzahl fachlicher Hinweise, die auf die individuelle Lebenslage des Pflegebedürftigen zugeschnitten sind.

Pflegeberatung - die Inhalte

Der Inhalt des Beratungsgesprächs richtet sich nach der individuellen Ausgangslage und den jeweiligen Details der persönlichen Pflegesituation. Dementsprechend gibt es keinen standardisierten Ablauf. Stattdessen können die besprochenen Fragestellungen und der zeitliche Umfang der Pflegeberatung variabel sein.

Durch den Umstand, dass die Pflegeberatung häufig durch geschulte Mitarbeiter eines ambulanten Pflegedienstes erbracht wird, ist sichergestellt, dass der oder die Ratsuchende mit umfassenden Informationen rund um das Thema Pflege ausgestattet wird.

Die Inhalte der Pflegeberatung im Überblick

Pflegebedarf analysieren

Die Pflegeberatung beginnt damit, dass der Berater die konkrete Situation und den Hilfsbedarf erfasst. Um die Ausgangslage in ihrer Gesamtheit beurteilen zu können, wird eine Auswertung der Beobachtungen und Schilderungen der zu pflegenden Person und ihrer häuslichen Helfer vorgenommen.

Pflegebegutachtung

Sie werden darauf vorbereitet, wie die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst vonstattengeht.

Kostenübersicht

Der Berater klärt über die entstehenden Pflegekosten auf. Zudem erfahren Sie, ob die Pflegeversicherung einen Anteil dieser Beträge oder die volle Summe übernimmt. In diesem Zusammenhang werden auch spezielle Leistungen (wie das Blindengeld) erwähnt.

Pflegeleistungen

Sie erhalten eine umfassende Beratung über das gesamte Leistungsangebot, wie beispielsweise:

  • Pflegegeld
  • Pflegesachleistungen
  • Kombinationsleistungen
  • Pflegehilfsmittel
  • Sonstige Finanzierungshilfen

Entlastungs- und Unterstützungsangebote

Die pflegenden Angehörigen können zum Schutz vor Überforderung unterschiedliche Entlastungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Zu diesem Zweck bieten die Pflegeversicherungen verschiedene Leistungen, wie den Entlastungsbetrag oder die Verhinderungs- und Kurzzeitpflege an.

Sonderregelungen für pflegende Angehörige

Die Pflege löst für die pflegenden Angehörigen verschiedene rechtliche Folgen aus. Dazu gehört zum Beispiel, dass pflegende Angehörige steuerliche Vorteile geltend machen können und gesetzlich unfallversichert sind. Außerdem kann es sein, dass die Rentenkasse Rentenbeiträge für den pflegenden Angehörigen übernimmt. Zudem ist es möglich, dass Sie von den Regelungen zur Familienpflegezeit profitieren können.

Pflegeschulung

Die Angehörigen werden über die Möglichkeiten zur Teilnahme an kostenlosen Schulungskursen aufgeklärt.

Bürokratische Unterstützung

Wenn Sie beim Ausfüllen eines Neu- oder Verschlechterungsantrages Hilfe benötigen, werden Sie im Umgang mit den Formularen unterstützt.

Formalitäten

Falls erforderlich erfahren Sie, wie Sie eine Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung gestalten und wie Sie einen Schwerbehindertenausweis beantragen können.

Sozialrechtliche Angelegenheiten

Sozialrechtliche Angelegenheiten können ebenfalls Gegenstand der Pflegeberatung sein.

Wohnraumanpassung

Wenn Sie sich im häuslichen Umfeld nur noch eingeschränkt bewegen können, zeigt Ihnen der Pflegeberater verschiedene Umbaumöglichkeiten (sogenanntes barrierefreies/behindertengerechtes Wohnen) auf.

Hausnotruf

In bestimmten Situationen bezuschusst die Pflegekasse die Installation eines Hausnotrufsystems. Auch hierzu können Sie sich im Rahmen der Pflegeberatung informieren.

Kontaktaufbau

Die Pflegeberatung stellt den Kontakt zu lokalen Anlaufstellen her. Beispielhaft seinen an dieser Stelle folgende Einrichtungen erwähnt:

  • Ärzte
  • Heilpraktiker
  • Apotheken
  • Sanitätshäuser
  • Krankenhäuser
  • ambulante Pflegedienste
  • stationäre Einrichtungen
  • ehrenamtliche Dienstleister
  • Beratungsstellen
  • Selbsthilfegruppen
  • sozialpsychiatrische Dienste
  • regionale Alltagsunterstützung

Individueller Versorgungsplan

Am Ende des Gesprächs sollten Sie genau wissen, welchen Hilfsbedarf Sie beziehungsweise Ihr Angehöriger haben und wie sich der Pflegealltag organisieren lässt. Außerdem werden Sie darüber informiert, welche Maßnahmen Sie ergreifen können und welche Heil- und Hilfsmittel Ihnen zur Verfügung stehen.