Welche Übungen können Schlaganfallpatienten helfen?

Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, besuchen in aller Regel nach ihrem Krankenhausaufenthalt eine stationäre Reha-Einrichtung. Hier werden die motorischen Fähigkeiten sowie die körperliche Fitness wieder neu erlernt beziehungsweise verbessert. Diese erlernten Übungen können die Betroffenen nach ihrer Entlassung aus der Reha-Einrichtung selbstständig zu Hause fortführen. Dabei ist es wichtig, dass diese Übungen regelmäßig wiederholt werden, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Damit das Eigentraining zu Hause auch funktioniert, muss von Beginn an durch den Therapeuten die richtige Ausführung der jeweiligen Übungen vermittelt werden.

Welche Übungen können zu Hause ausgeführt werden?

Betroffene können zu Hause nach einem Schlaganfall ein progressives Widerstandstraining durchführen. Hierbei handelt es sich um eine Art des Krafttrainings. Dabei wird die Intensität der Übungen nach und nach gesteigert, um die Muskulatur schonend an die Belastung zu gewöhnen. Eine gute Übung für diese Art des Trainings bildet die „Aufstehübung“. Hierbei wird sich langsam immer wieder von einem Stuhl erhoben und wieder hingesetzt.

Mit einem Zirkeltraining können Schlaganfallpatienten ihre Kraftausdauer trainieren. Diverse Übungen werden kombiniert, um unterschiedliche Muskelgruppen anzusprechen.

Beim ballistischen Training werden Arme und Beine trainiert. Um wieder die nötige Reflexbereitschaft der Muskeln zu erhalten, wird entweder das Schießen von Bällen (Beintraining) oder das Werfen von Gegenständen (Armtraining) simuliert.

Auch das mentale Training spielt eine wichtige Rolle. Schlaganfallpatienten können von dieser Trainingsmethode profitieren. Patienten, die beispielsweise Probleme beim Gehen haben, können sich mithilfe ihrer Gedanken vorstellen, wie sie ohne Mühe einen Fuß vor den anderen setzen.

Wie Angehörige Schlaganfallpatienten unterstützen können

Viele der Betroffenen sind nach einem Schlaganfall auf fremde Hilfe angewiesen. So können zum Beispiel Familienmitglieder als pflegende Angehörige unterstützend tätig werden. Hierfür muss zunächst einmal herausgefunden werden, in welchen Situationen des Alltags der Patient eingeschränkt ist. Ist er motorisch in seiner Alltagskompetenz beeinträchtigt, kann mithilfe eines behandelnden Arztes oder auch Pflegekräften ermittelt werden, wie hoch der Pflegebedarf ist. Schlussendlich ermittelt der MDK (Medizinsche Dienst der Krankenkassen) den Pflegegrad, auf dessen Basis Hilfsleistungen in Anspruch genommen werden können.

Folgende Tätigkeiten sind bei einer häuslichen Pflege im Bereich Schlaganfall üblich

  • Körperpflege: Hilfe beim Duschen oder Zähneputzen.
  • Mitgestaltung der Freizeit oder Begleitung zu verschiedenen Arztterminen.
  • Unterstützung beim Ankleiden.
  • Hilfe bei der Essenszubereitung sowie Nahrungsaufnahme.

Um Betroffene bestmöglich vor einem erneuten Schlaganfall zu schützen, erhalten sie meistens entsprechende Medikamente. In den meisten Fällen hat dies oberste Priorität, insbesondere dann, wenn der Patient einen Bluthochdruck aufweist oder an Diabetes leidet. Hierbei nimmt die medizinische Behandlungspflege eine wichtige Rolle ein. Diese wird von einem Arzt angeordnet und üblicherweise von der Krankenkasse bezahlt. Wenn beispielsweise ein Familienmitglied diese Voraussetzungen der medizinischen Behandlungspflege erfüllt, wird sich zusätzlich eine Pflegefachkraft in das häusliche Umfeld begeben, um die Medikamentengabe fachkundig zu begleiten.

Nicht immer ist eine häusliche Pflege gewährleistet, sei es aus familiären oder beruflichen Gründen. In diesen Fällen ist es jedoch möglich, eine ausgebildete Pflegekraft in Anspruch zu nehmen. Entweder kann die Pflegekraft stundenweise tätig werden oder sogar mit im Haushalt des Patienten leben. Somit ist rund um die Uhr für die Sicherheit des Patienten gesorgt und schützt gleichzeitig die Angehörigen vor einer Überanstrengung. Zudem ist es für die meisten Angehörigen beruhigend zu wissen, dass ihnen 24 Stunden am Tag ein Ansprechpartner zur Verfügung steht. Durch diese Art der ambulanten Pflege hat es vor allem für die Schlaganfallpatienten selbst den Vorteil, dass sie in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können.

Unterstützung durch einen Pflegedienst

In den vergangenen Jahren hat sich die Pflege bei Schlaganfall enorm weiterentwickelt. Dies bedeutet, dass mit der richtigen Betreuung große Fortschritte erreicht werden können. Spezielle Rehabilitationsprogramme können einem Patienten helfen, die gewohnten Bewegungsabläufe wieder zu erlernen und Muskeln bewusst zu nutzen. Ein ambulanter Pflegedienst zielt deshalb darauf ab, den Betroffenen im Rahmen einer aktivierenden Pflege, tatkräftig mit einzubinden. Dies kann beispielsweise beim Ankleiden, bei der Ernährung oder der Körperhygiene erfolgen. Der Pflegedienst stimmt das Pflegeprogramm im Vorfeld – ganz individuell und auf die persönlichen Bedürfnisse des Patienten – ab. Damit ist gewährleistet, dass das Hirn ganzheitlich stimuliert und eine noch größere Selbstständigkeit ermöglicht wird. Aber nicht nur die physiologische Unterstützung von einem Pflegedienst ist dabei wertvoll, sondern auch die mentale Betreuung. Eine geduldige, verständnisvolle und ermutigende Pflege ist deshalb für Pflegedienste besonders wichtig.