Qualitätssicherung in der ambulanten Pflege

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Die ambulante Pflege unter die Lupe genommen!

Mit steigendem Alter oder als Resultat unglücklicher Umstände ist es nicht selten, dass die Unabhängigkeit ungewollt eingeschränkt wird und Personen auf die Unterstützung Dritter angewiesen sind. Mit einem hilfreichen Netzwerk aus Freunden oder Familienmitgliedern ist es möglich die ersten körperlichen Gebrechen oder die Folgen einer Krankheit im Alltag auszugleichen, aber spätestens, wenn Patienten von einer regelmäßigen körperlichen Pflege durch ihre Angehörigen abhängig sind, kommen diese häufig an ihre Grenzen. Was nun?

Zuhause bleiben dank ambulanter Pflege

Für viele ist der Erhalt der eigenen vier Wände, dem eigenen zu Hause, das erklärte Ziel. In ihrem vertrauten Umfeld, erfahren sie die Sicherheit, welche die Situation der Abhängigkeit für die Betroffenen deutlich einfacher macht. Als Unterstützung bietet sich hier, als Alternative zum Pflegeheim die ambulante Pflege an. Der wohl größte Vorteil in diesem Modell ist, neben dem Verbleiben in den eigenen vier Wänden, die hohe Flexibilität und Individualität der häuslichen Pflege, welche sich komplett an den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden orientiert. Je nach Erfordernis kann eine 24-Stunden Pflege, eine hauswirtschaftliche Unterstützung oder einzelne Leistungen wie eine Ganz- oder Teilwaschung vereinbart werden. Der ambulante Pflegedienst unterstützt dabei in vielen Aspekten - zu den möglichen Leistungen gehören:

  • Körperbezogene Pflegemaßnahmen, d. h. Waschung, Ernährung, Mobilisierung
  • Betreuungsmaßnahmen, d. h. Hilfe bei der Bewältigung im Alltag ( z. B. das Einkaufen), bei der Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten und weiterer Maßnahmen. Dazu zählt auch die Hilfe bei der Haushaltsführung.
  • Behandlung von Krankheitserscheinung, welche durch eine medizinisch ausgebildete Kraft ausgeführt werden sollten – z. B. die Wundbehandlung oder Medikamentengabe
  • Ansprechpartner für Betroffene oder Angehörige sowie Vermittler zu weiteren unterstützenden Diensten (z. B. Fahrdienste)

Alle Dienste müssen entsprechend vergütet werden. Abhängig vom Pflegegrad durch die Kranken- und Pflegeversicherung kann es aber passieren, dass nur ein Teil der gewünschten Leistungen gedeckt sind. Ist dies nicht der Fall, ist es natürlich dennoch möglich Dienste auf private Rechnung anzunehmen.

Die Qualität muss stimmen

In seinem Angebot sind die Dienste in der mobilen Pflege als eigenständige Unternehmen zu verstehen, die selbstständig agieren. Trotz ihrer wirtschaftlich unabhängigen Stellung gelten, ebenso wie für Pflegeheime, strenge gesetzliche Richtlinien. Zur Sicherstellung, dass Kunden und Patienten eine adäquate Behandlung erfahren, werden alle pflegerischen Institutionen ein Mal im Jahr durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) geprüft. Diese Stichproben im täglichen Arbeiten der Pflegedienste dienen zur allgemeinen Qualitätssicherung. Bei den Untersuchungen liegt der Schwerpunkt auf der Prüfung des Pflegezustands, der Wirksamkeit der Ergebnisqualität der Pflege. So wird die Aktendokumentation, die Wirksamkeit der angewandten pflegerischen Maßnahmen sowie die Zufriedenheit der pflegebedürftigen Personen hinterfragt und bewertet. In der Praxis begleiten deswegen Mitarbeiter des MDK die medizinischen Fachkräfte auf ihren Touren.

Bei jeder Überprüfung durch den MDK wird eine Gesamtnote vergeben, welche im Rahmen der Transparenz und Aussagekraft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die Qualität der Pflege ist also durchaus vergleichbar – also Augen auf bei der Wahl des Dienstes!

Ganz genau hingeschaut

Neben den gesetzlichen Maßnahmen liegt die Qualitätssicherung in der ambulanten Pflege in der Hand der Betriebe. Wie in jedem Unternehmen gelten dabei die gleichen Grundprinzipien. Professionalität, die Arbeitsmoral jedes Einzelnen sowie eine starke Führungsstruktur entscheiden über den Erfolg. In gut funktionierenden Pflegediensten gibt es dazu unterschiedliche Konzepte. Eine wichtige Rolle nimmt in diesen Szenarien die Pflegedienstleitung ein, die innerbetrieblich in regelmäßigem Abstand Kontrollen abnimmt und die Pflegerinnen und Pfleger in dieser Funktion auf ihren Touren begleitet. Gleichzeitig liegt die Qualitätssicherung schlussendlich bei der Fachkraft selbst. Nur durch eine adäquate Behandlung sowie eine empathische Einstellung gegenüber den Kunden kann eine Pflege auf Augenhöhe geschaffen werden.

Neben den ausführenden Kräften (Fachkraft und Pflegedienstleitung) sind es aber auch gerade die Führungskräfte, die über Erfolg oder Niederlage entscheiden. Regelmäßige Auffrischungskurse oder Schulungen zu neuen Maßnahmen führen zu einem wertschätzenden und professionellen Klima, welches die Qualität der Pflegeleistung beeinflusst. Wer es schafft zu begeistern und zu fördern, bekommt motivierte Mitarbeiter, die in ihren Aufgaben aufgeben.

Die Qualität in der ambulanten Pflege wird durch viele Konzepte gesichert und ist gleichzeitig von vielen Mitspielern abhängig. Der Blick auf die Mitarbeiter oder den Bericht vom Pflege-TÜV (MDK) lohnt sich also und sollte bei der Wahl des Dienstes bedacht werden.