Welche Anzeichen deuten auf MS hin?

Was ist MS?

Multiple Sklerose, umgangssprachlich auch MS genannt, ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Betroffene Patienten bemerken oft im frühen Erwachsenenalter erste Symptome. Multiple Sklerose ist auch als Krankheit der tausend Gesichter bekannt. Denn die Symptome, der Verlauf, die Beschwerden und auch der Erfolg der Therapie sind von Patienten zu Patienten stark unterschiedlich ausgeprägt. Viele Fragen sind bislang ungeklärt.

Was wir bereits wissen ist, dass Multiple Sklerose derzeit nicht heilbar ist. Es ist keine psychische Erkrankung und dass Betroffene später auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist auch nicht immer zutreffend.

Welche Frühwarnsignale gibt es?

Häufig spüren Patienten im jungen Erwachsenenalter, dass Hände und Füße nicht mehr so wollen, wie sie selbst. Es treten erste motorische Störungen auf. Auch der Sehnerv kann sich entzünden und Betroffene sehen plötzlich durch eine Art Schleier. Das Empfinden der Haut ist durch die Krankheit eventuell eingeschränkt. Menschen mit MS beschreiben häufig ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen. Patienten, welche an Multiple Sklerose erkrankt sind, haben oftmals auch Probleme beim Sprechen. Hinzu kommt häufig auch eine Blasenschwäche, bis hin zur Inkontinenz. Gefühle, als wären die Gliedmaßen plötzlich aus Eisen beschreiben die Spastiken, welche im Zusammenhang mit MS auftreten können.

Nicht sichtbare Symptome sind kognitive Störungen. Betroffene berichten auch von depressiven Verstimmungen. Aber auch sexuelle Funktionsstörungen, rasche Erschöpfung und Konzentrationsprobleme treten auf.

Wie wird MS diagnostiziert?

  • Ausführliche Anamnese durch einen Facharzt
  • Untersuchung des Blutes -> andere Krankheiten können so ausgeschlossen werden
  • Untersuchung des Nervenwassers -> Im Nervenwasser befinden sich oft Hinweise auf Entzündungen
  • MRT -> Entzündungsherd wird sichtbar gemacht

Welche Möglichkeit gibt es zur Behandlung einzelner Symptome?

Multiple Sklerose tritt in Schüben auf. Im Durchschnitt haben betroffene Personen circa einen Schub im Jahr. Aber auch hier muss man sagen: Es variiert. Bislang ist Multiple Sklerose nicht heilbar. Es gibt aber Medikamente, mit denen sich der Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen lässt. Auch spezielle Übungen können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Lesen Sie hier, welche Übungen bei Multiple Sklerose unterstützen.

Während eines Schubes haben Betroffene oft Schmerzen. Etwa ein Drittel der MS Patienten gibt an, an neuropathischen Schmerzen zu leiden. Hierbei helfen keine herkömmlichen Schmerzmittel. Betroffene benötigen oft ein Medikament, welches Gabapentin oder Pregabalin enthält. Doch auch Physiotherapie und physikalische Therapie verschaffen erste Linderung. Mit Wärme, Kälte, Akupunktur, Massagen und Sport lässt sich der Schmerz auch oft verringern. Gegen die kognitiven Symptome hilft es, mit anderen Betroffenen zu sprechen. Es gibt in vielen Städten Selbsthilfegruppen und Gesprächskreise.

Wie Angehörige helfen können

Auch für Angehörige von MS Patienten kommt die Diagnose oft unerwartet. Sie fühlen sich erschlagen und überfordert. Es gibt hier ebenfalls Selbsthilfegruppen und Gesprächskreise, wo Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen können. Da Multiple Sklerose nicht heilbar ist, empfiehlt es sich frühzeitig Informationen über einen spezialisierten Pflegedienst einzuholen. Anfangs haben Angehörige oft den Wunsch, den Betroffenen zu Hause zu pflegen.

Wann ist es sinnvoll, sich weitere Hilfe zu holen?

Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit werden spezielle Pflegegriffe benötigt, um den Erkrankten beispielsweise anzukleiden, ihn auf Toilette zu begleiten oder ihn in eine angenehmere Position zu bringen. Auch das Wechseln der Windelhose kostet viel Überwindung. Ein speziell ausgebildeter Pflegedienstleister kann hierbei unterstützend zur Seite stehen und fachgerecht beraten. Er bietet den Betroffenen und Angehörigen eine wichtige Stütze im Alltag und schafft psychische und physische Entlastung.